Besuch Zuger Polizei, mit High Tech dem Täter auf der Spur
Mit High Tech dem Täter auf der Spur
Ja es gibt sie wirklich, die Lampe, welche Blut sichtbar macht. Eindrücklich demonstriert uns dies Gerhard Spengeler, Leiter des Zuger Kriminaltechnischen Dienstes, an einem Beispiel. Wir sind zu Besuch beim Kriminaltechnischen Dienst der Zuger Kriminalpolizei. Diese Lampen und andere technische Einrichtungen machen es den heutigen Verbrechern schwer. Nichts jedoch veränderte die Forensik so sehr wie die Entdeckung des DNA-Profils. Innert kurzer Zeit können damit Verbrecher überführt werden. Wird passendes Beweismaterial gefunden, so ist der Täter überführt. Hierzu muss natürlich ein entsprechender Verdächtiger vorhanden sein. Auch die gute alte Methode des Fingerabdruckvergleichs hat nicht ausgedient. Nach wie vor lagern zig Abdrücke zum Vergleich im Archiv. Geändert hat sich nur die Erfassung und Katalogisierung. Verglich man früher von Hand, so übernimmt dies heute der Computer.
Beweis oder Indiz
Was ist ein Beweis; was ein Indiz? Was ist überhaupt ein Beweis? DNA und Fingerabrücke gelten als Beweise. Sie sind schwer zu wiederlegen. Von Indizien spricht man eher bei Schmauchspuren, Schuhabdrücken oder z.B. bei markierten Geldscheinen. Beim Vorliegen mehrerer Indizien spricht man auch von einem Indizienprozess. Ein solcher war klassischerweise der Mordfall Zwahlen. Dazu gibt es zwei bekannte Bücher.
CSI, Bones oder Tatort alles nur Show?
Was ist an TV-Serien real; sind die Aufklärungsmethoden korrekt? Meist sind die gezeigten Methoden sehr realistisch dargestellt. Voll verhüllte Beamte, welche den Tatort minuziös absuchen? Korrekt. Wer in der Forensik arbeitet, muss genau sein. Zudem muss er verhindern, dass er seine eigenen Spuren mit an den Tatort bringt. Doch Ermittler welche als Erste am Tatort auftauchen und mal kurz einen Rundgang machen, ev. gar kurz die Tatwaffe hochheben? Undenkbar in der Realität. Oberste Priorität gilt der Beweissicherung. Bei einem Tötungsdelikt sind die Spurensicherer und der Amtsarzt die ersten am Tatort. Die Ermittler kommen danach. Diese haben in der ersten Phase andere Aufgaben. Sie klären das Umfeld des Opfers und erforschen mögliche Tötungsmotive. Je nach Land kann es natürlich Unterschiede geben. In der Schweiz herrscht keine Zweiklassengesellschaft zwischen Ermittlern und Kriminaltechnikern, wie dies in Filmen oft dargestellt wird. Entschieden, ob ein Verbrechen vorliegt oder nicht, wird in Teamarbeit. Siehe auch Teil 1 Besuch Zuger Polizei, ein Blick in die reale Verbrecherwelt.
Cold Case
Verbrechen lohnen sich nicht und Lügen haben kurze Beine. Immer raffinierter werden die Methoden und Gerätschaften der Kriminaltechniker. Früher oder später erwischt man die Täter. Und doch gibt es sie, die ungelösten Fälle. Doch sie sind äusserst selten. Werden diese wirklich wieder untersucht? Ja, periodisch finden Nachuntersuchungen statt. Im Wesentlichen werden die Fakten durch einen Analytiker zusammen gefasst und verglichen. Ein Blick von aussen lässt so oft Neues erkennen. Ein eigentliches Dezernat Q wie bei Jussi Adler-Olsen gibt aber nicht.
Real Crime
Unser Blick hinter die Kulissen hat gezeigt, reale Verbrechen sind anders. Sie sind immer auch mit Leid verbunden. Kriminaltechniker brauchen eine dicke Haut. Einige Fälle lassen einen tatsächlich nicht mehr los. Die Aufklärung der Fälle und damit Angehörigen Antworten zu geben, ist eine grosse Genugtuung für die Techniker. Wir fanden den Einblick in die reale Polizeiarbeit sehr spannend. Ein Buch oder Film lässt jedoch eine gewisse Distanz zu den Taten offen, und darüber sind wir geradezu froh.