Serienmörder
Serienmörder
Der Krimiclubabend vom 26. Oktober 2021, war ein besonders Ereignis. Nach langem konnten wir wieder einmal in einer grösseren Gruppe zusammen sein. Zudem durften wir zum ersten Mal einen Autor zu einem Themenabend Begrüssen. Jemand der wirklich weiss, was in der realen Kriminalistik abgeht. Matthias Bürgel ist Kriminalkommissar und Krimiautor in Deutschland. Er gab uns anschauliche und praxisbezogene Beispiele zum Thema Serienmörder.
Definition
Auch in der Schweiz gab, und gibt es Serienmörder. Hierzu einige unrühmliche Beispiele:
- Roger Andermatt "Todespfleger von Luzern" 1995 und 2001 tötete 22 Menschen, Motiv "Mitleid" lebenslange Haft
- Werner Ferrari, ermordete nachweislich fünf Kinder 1980 und 1989, weitere Opfer vermutet, lebenslange Haft
- Hans Vollenweiler erschiesst 1939 mehrere Personen innert kürzester Zeit. Hingerichtet 1940.
Doch wer, oder was ist ein Serienmörder? Dazu gibt es mehrere Definitionen, populär und oft verwendet ist die Definition des FBI:
1992 erschienenen in Crime Classification Manual: Als Serienmorde bezeichnet man; drei oder mehr voneinander unabhängige Ereignisse, die an unterschiedlichen Orten stattfinden und von einer emotionalen Abkühlung des Täters zwischen den Einzeltaten gekennzeichnet sind.
Die Motive dazu sind vielfältig. Rache, Machtausübung, Selbstzweck, Sexistische Motivation oder gar missionarische Mission sind nur einige Beispiele dazu. Entsprechend diesen und anderen Kriterien, wie sesshaftes oder nomadisierendes Verhalten, werden TäterInnen auch katalogisiert.
Entwicklung Serienmörder in Medien
1991 kam ein Film über eine junge CIA Agentin, welche einen Serienmörder jagdt, und dazu die Hilfe eines anderen Serienmörders in Anspruch nimmt. "Quit pro Quo" gemäss diesem Motto folgend gab Hannibal Lecter, gespielt von von Anthony Hopkins, an Clarice Starling (Jodie Forster) Informationen weiter. Die Verfilmung von Thomas Harris Roman "Das Schweigen der Lämmer" mit dem kannibalischer, und hochintelligenter Serienmörder Hannibal Lecter, erhielt 5 Oskar, Bester Film, bester Hauptdarsteller, Beste Hauptdarstellerin, Beste Regie, und Bestes Drehbuch. Damit waren Serienmörder salonfähig geworden.
Infolge desen nahm die Anzahl Bücher und Filme über Serienmörder sprunghaft zu. Einige Beispiele hierzu.
- Jeffrey Deaver "Linkeln Rhyne" Serie
- Simon Becket
- Val McDermid Toni Hill Serie
- Bret Easton Ellis, American Psycho
Inzwischen gibt es eine Flut von Thrillern und Bücher zum Thema. Von der Enzyklopädie der Serienmörder, bis zu Biobrafien von wahren Serienmörder. Selbst der höchstdotierte Buchpreis spanischer Literatur ging an ein Buch über Serienmörder ("La Bestie" von Carmen Mola). Heutzutage erobern die Serienmörder die Fernsehkanäle. So läuft unter anderem auf Netflix eine Serie über Ted Bundy Selbstporträt eines Serienmörders, und auf Nitro "Anwälte der Toten Die schlimmsten Serienmörder der Welt"
Fiktion und Realität
Auch in der Realität gibt es einige furchterregende Serientäter. Der Anteil von Serienmorden im Alltag ist zudem sehr gering. Einem, ist auch Matthias Bürgel begegnet. Zuerst wurde dies gar nicht erkannt, und diese meint Bürgel ist das grösste Problem. Trotz modernen Methoden und internationalem Abgleich (VICLAS) von Informationen, bleiben viele Serienmorde unentdeckt. Die Aufklärungsrate bei den Morden selbst ist jedoch hoch. Matthias Bürgel erweist sich als äusserst angenehmer und unkomplizierter Gast. Seinen hochspannenden Ausführungen, auch über die Kluft zwischen den Ermittlern und den Chefs, welche es tatsächlich gibt, hört man gerne zu. Er erzählt noch einige (teils grausige) Details aus seiner Arbeit. Trotz der vielen Toten, denen er im Alltag begegnet, schläft er gut, wie er auf die Frage nach der Belastung antwortet. Ihn treibt die Neugierde an. Was steckt hinter einem Verbrechen, was ist das Motiv, wer hat es getan? Fragen, die auch jeden Krimifan faszinieren.
Mehr über Matthias Bürgel gibt es auf seiner Webseite zu erfahren.
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