Simone Bucholz - Beton Rouge
Rote Wände folgen also blauen Nächten. Vorerst sind die Wände jedoch grau und nass. Dunst liegt über der Stadt und ein Mann sitzt gefangen in einem Käfig. Es wird nicht der letzte sein. Ein Manager dranggeliert, gequält und bestraft für seine (Un-)Taten? Von Personalabbau und Mobbing ist die Rede. Als die Ermittlungen beginnen, wird Chastity Riley hinzu gerufen. Riley ist wieder im Rennen nachdem so einiges schiefgelaufen ist in ihrer Karriere. Erst Staatsanwältin, dann Kronzeuge angeschossen, degradiert und strafversetzt zum Opferschutz. Hier nun darf sie wieder als Staatsanwältin ran.
Eine neue Figur kommt hinzu, Ivo Stepanovic vom LKA44. Riley ist herausgefordert. Es lodert und glüht im Roman und die Wände werden rot. Einiges zerbricht, anderes scheint sich neu zu formatieren. Die Ermittlungen führen erst ins Nichts, dann in den Süden des Landes, Bayern. Dort scheint der Quell des Übels zu liegen.
Buchholz Sprache ist knapp, geradezu abstrahiert. Diametral dazu ruft sie im Kopf des Lesers geradezu bildgewaltige Szenen auf. Da klatscht schon mal ein Lächeln an die Wand, und keiner hebt es auf. Grossartig. Etwas profan ist dann die Auflösung der Fälle, nicht jedoch das Ende. Doch auch dieses bleibt Kopfsache des Lesers.
Ein spannender, wortgewandter Krimi mit einem Hauch Gesellschaftskritik.