Das strömende Grab
Robert Galbraith, Verlag Blanvalet, 2023
Der spektakuläre siebte Kriminalroman von Top-2-SPIEGEL-Bestsellerautor Robert Galbraith, dem Pseudonym von J. K. Rowling, führt das Ermittlerduo Cormoran Strike und Robin Ellacott zu einer gefährlichen Sekte …
Cormoran Strike wird von einem besorgten Vater kontaktiert, dessen Sohn Will sich im ländlichen Norfolk einer undurchsichtigen Glaubensgemeinschaft angeschlossen hat.
Die Universal Humanitarian Church ist nach aussen hin eine friedfertige Organisation, die sich für eine bessere Welt einsetzt. Doch Strike entdeckt bald, dass unter der harmlosen Oberfläche böse Machenschaften und unerklärte Todesfälle lauern.
Um Will zu retten, reist Strikes Geschäftspartnerin Robin Ellacott nach Norfolk, um sich der Sekte anzuschliessen und inkognito unter den Mitgliedern zu leben. Doch sie ist nicht auf die Gefahren vorbereitet, die sie dort erwarten, geschweige denn auf den Preis, den sie wird zahlen müssen …
Lesen Sie auch die anderen Romane der packenden Cormoran-Strike-Reihe. Alle Bände sind unabhängig voneinander lesbar.
»Mit Cormoran Strike und Robin Ellacott hat Galbraith/Rowling ein ungemein schillerndes und vielschichtiges Ermittlerduo kreiert. Die Dialoge der beiden sind pointiert, ohne bemüht witzig zu sein, die Charaktere stimmig entwickelt.«
Hamburger Abendblatt
»Rowling kreiert Welten und weiss sich behände darin zu bewegen. Diese Vorbereitung spürt man beim Lesen.« ("Welt am Sonntag")
»›Das strömende Grab‹ verspricht ein tiefgründiges und langanhaltendes Leseerlebnis.« ("Frankfurter Neue Presse")
»›Das strömende Grab‹ ist allerbeste Krimiunterhaltung.« ("NDR Kultur")
Kommentar Remo: Nicht schon wieder ein Sektenkrimi, mag man sich denken, wenn man die Inhaltsangabe von „Das strömende Grab“ liest. Gerade hat Jeffery Deaver in „Der böse Hirte“, der zweite Band der Colter Shaw – Serie, sich ausgiebig mit dem Thema auseinandergesetzt. Eindrücklich wird das Thema auch in der autobiografischen Reihe „Die Sekte“ von Mariette Lindstein abgehandelt. In zig anderen Krimis wurde dieses Thema abgehandelt.
Was macht den siebten Band um Cormoran Strike und Robin Ellacott von Joanne K. Rowling, die wie längst bekannt, hinter dem Pseudonym Robert Galbraith steht, so lesenswert?
Dies liegt vor allem in der Figurenzeichnung und dem Blickpunkt auf das Geschehen.
Während Deaver in „Der böse Hirte“ sich in Beschreibungen der Sektenregeln verliert, beschreibt Rowling konsequent aus dem Blickwinkel ihrer Hauptfigur Robin Ellacort, welche sich, aus ermittlungstechnischen Gründen, der UHC Kirche angeschlossen hat, und in deren Hauptsitz, einer abgelegenen Farm, förmlich gefangen gehalten wird. Rowling versteht es tiefe Emotionen zu erzeugen. Wie Strike, der ausserhalb der Farm ermittelt, sorgt sich der Leser um das Wohl der zunehmend in Bedrängnis geratenen Robin.
Das letzte Drittel des Buches wirkt bedrückend. Es scheint keinen Ausweg aus den Fängen der Sekte zu geben. Wie dann Strike Robin in einer dramatischen Rettungsaktion aus den Fängen der Sekte befreien kann, ist wohl eine der emotionalsten und ergreifendsten Szene in der ganzen Strike-Ellacott Serie.
Mag der Anfang des Buchs etwas harzig sein, auf den knapp 1300 Seiten kommt jedoch nie Langeweile auf, oder ist ein Wort überflüssig. Selten hat ein so seitenstarkes Buch überzeugt.
Der Abschluss bildet ein Statement von Strike, das Robin wie ein elektrischer Schlag trifft. Es wird spannend, wie es mit den zweien weitergeht. Wir sehnen uns daher schon Band 8 herbei.