Castle Freeman - Der Klügere lädt nach
Genauso originell wie der Titel sind auch die Figuren in Castle Freemanns drittem Roman mit Sheriff Lucian Wing. Nebst dem pragmatischen und handlungsfaulen Sheriff Wing wären da sein schiesswütiger weiblicher Deputy, sowie sein Vorgänger Ex-Sheriff Wingate, und deren Kollegen Cola und Homer. Diese bilden eine Art höhere Instanz in diesem verschlafenen Valley in Vermont und sorgen auf ihre Art für Recht und Ordnung. Während Sherif Wing sich noch die Wunden von der Trennung mit seiner Frau leckt, kommt ein neuer Fall auf ihn zu. Ein junger Mann wird mit einer abgetrennten Hand gefunden. Sheriff Wing tut was er am besten kann, erstmals abwarten, vieles löst sich von selbst. Als er dann von Stephen Roark, dem Gemeindevorsitzenden, gedrängt wird, den Fall zu lösen, passt ihm das gar nicht. Denn hetzen lässt man sich im Valley nicht und schon gar nicht von einem zugezogenen Emporkömmling. Da kommt die höhere Instanz des Valley gerade recht.
Schon der Titel macht das Buch lesenswert. Schräg und witzig wie die Figuren, die darin vorkommen. Castle Freeman erzählt mit trockenem Humor, verpackt in knappen lakonischen Sätzen. Grossartig, unbedingt mehr davon, bitte.