Iain Levison - Gedankenjäger

Wäre es nicht spannend zu wissen, was der Andere gegenüber gerade denkt? Eines Tages entdeckt der Polizist Jared Snowe die Fähigkeit, die Gedanken anderer zu lesen - mitten während der Verhaftung eines Verdächtigen. Anfangs ist er irritiert. Doch er lernt schnell diese Fähigkeit für sich zu nutzen. Seine Erfolgsquote steigt rapide an.

Das bleibt auch der Agentin Terry Dyer nicht verborgen. Sie arbeitet für eine dubiose und machtvolle Behördenorganisation namens „Operation Alaska“. Diese missbraucht die ""Leser"" für Spionage-Zwecke. Jered ist nicht der einzige ""Leser"". Gerade ist der Polizistenmörder Danny Brooks entflohen und verschwunden. Fürs ""lesen"" wurde er kurzfristig ins Hochsicherheitsgefängnis „beurlaubt“, und ist dabei entkommen. Nun ist Jared Snowe gefordert. Denn nur ein Gedankenleser kann einen anderen Gedankenleser finden.

Iain Levison spielt geschickt mit dem Thema. Eindrücklich schildert er, welche Welten und Mächte sich mit der Fähigkeit des Gedankenlesens eröffnen. Er zeigt aber auch die Schattenseiten der Fähigkeit auf. Wer will schon den ganzen Tag mit fremden Gedanken zugedeckt werden? Pendler, welche im Zug dauerplappernden Mitfahrern zuhören dürfen, können davon ein Lied singen.

In einer spannenden Verfolgungsjagd vermischt Levison geschickt verschiedene Elemente der Spannungsliteratur. Verschwörungstheorien, Wirtschaftsspionage und Überwachungsstaat sind die vorherrschenden Elemente des Thrillers. Der Fokus bleibt jedoch stets bei den Figuren. Levinson nutz das Gedankenlesen geschickt um den Figuren Tiefe zu geben. Grossartig umgesetzt in einer Szene, in der die Gedankenleser still miteinander kommunizieren.

Trotz diesen Dialogen verliert die Geschichte nie an Geschwindigkeit. Ein Thriller mit einem aussergewöhnlichen Thema. Empfehlenswert.