Volker Kutscher "Der stille Tod"

Wer Freude an deutscher Geschichte und dem Flair deutscher Grossstädte, insbesondere Berlin, hat, kommt hier voll auf seine Kosten. Volker Kutscher führt uns in die gefährdeten Jahre der Weimarer Demokratie, aber auch in die künstlerischen Aufbrüche in den späten 20er und frühen 30er Jahren Berlins: Gereon Rath, der junge Kommissar mit kölscher Herkunft und Vergangenheit, ermittelt in den Studios der Filmmetropole Berlin. Eine Schauspielerin kommt mitten im Dreh bei einem (scheinbaren?) Unfall ums Leben, eine andere Schauspielerin verschwindet. Rath taucht ein in eine Branche im Umbruch – der Tonfilm erobert die Leinwände und dabei bleiben viele auf der Strecke: Produzenten, Lichtfilmtheaterbesitzer – und Stummfilmstars.

Der Krimi spielt im März 1930. Es ist Gereon Raths zweiter Fall. Sein erster (unter dem Titel: „Der nasse Fisch“) spielte 1929, ebenfalls in Berlin. Es macht Freude (wenn es auch mitunter etwas inszeniert wirkt), viele Berliner Orte wiederzufinden, die damals schon populär und berühmt waren – die Rennstrecke Avus durch den Grunewald, den Funkturm, das KaDeWe an der Tauentzienstrasse – und nicht zuletzt der Alexanderplatz, wo gerade die U-Bahn gebaut wird.

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