Jutta Profijt "Kühlfach 4"
Wer „Kühlfach 4“ von Jutta Profijt liest, dem ergeht es vermutlich zuweilen wie der Hauptfigur Martin Gänsewein. Dieser ist nämlich der einzige Mensch auf der Welt, der mit Pascha (Sascha) Lerchenberg kommunizieren kann. Und dies treibt ihn zuweilen in den Wahnsinn. Denn er ist Pathologe und der Kleinkriminelle Sascha, genannt Pascha, liegt tot vor ihm auf dem Seziertisch.
So also erfährt Martin von Saschas die Umstände seines Todes, die er ansonsten auf Grund fundierten forensischen Beweisen herausfinden sollte. Sascha wurde ermordet, findet jedoch die Abzweigung ins Jenseits nicht. Er bittet daher, nein er nötigt daher Martin den Mord aufzuklären. Schwierig da Martin rein gar keine Beweise für die Tat findet.
Pascha spukt fortan in Martins Kopf rum und treibt diesen zu aussergewöhnlichen Handlungen an. Sein Verhalten wird von aussen zunehmend als gestört betrachtet. Ist er doch ansonsten die Korrektheit in Person.
So ähnlich ergeht es dem Leser auch. Bald betrachten Passanten, oder Mitreisende im Zug mit einem mitleidigen Blick, da man fast ständig vor sich hingrinst, ja gar laut lachen muss.
Mit „Kühlfach 4“ ist Jutta Profijt ein wunderbar witziger und unterhaltsamer Krimi gelungen.
Die Story ist zwar nicht neu, und Jutta Profijt verweist selbst auf „Ghost, Nachricht von Sam“ hin. Jedoch lebt das Buch von der Gegensätzlichkeit der Figuren.
Die geistigen Zwiegespräche zwischen dem geflissentlichen Pathologen Martin, und dem Obermacho Sascha/Pascha Lerchenberg sind köstlich zu lesen. Beispielsweise wenn Sascha quengelt Martin möge ihm doch den Fernseher einschalten. Oder wenn er sich als Geist schämt in Martins „Ente“ einzusteigen. Ein solches Auto ist nun wirklich unter seiner Würde. Köstlich.
Zugegeben die Story ist dünn, das tut dem Buch aber keinen Abbruch.
Gespannt darf man auf den Nachfolge Band „Im Kühlfach neben“ sein . Da bekommt Sascha Besuch in seiner Geisterwelt und dies von einer Nonne! Man darf gespannt sein.
remo