Frank Schätzing "Limit"
Mai 2025: Die Energieversorgung der Erde scheint gesichert, seit die USA auf dem Mond das Element Helium-3 fördern. Bahnbrechende Technologien des Konzerngiganten Orley Enterprises haben die Raumfahrt revolutioniert, in einem erbitterten Kopf-an-Kopf-Rennen versuchen Amerikaner und Chinesen, auf dem Trabanten ihre Claims abzustecken.
Während der exzentrische Konzernchef Julian Orley mit einer Schar prominenter Gäste zu einer Vergnügungstour ins All aufbricht, soll Detektiv Owen Jericho die untergetauchte Dissidentin Yoyo ausfindig machen. Was nach Routine klingt, ist tatsächlich der Auftakt zu einer alptraumhaften Jagd von China über Äquatorialguinea und Berlin bis nach London und Venedig. Denn auch andere interessieren sich für Yoyo, die offenbar im Besitz streng gehüteter Geheimnisse und ihres Lebens nicht mehr sicher ist.
In einer Zeit, in der multinationale Konzerne der Politik zunehmend das Zepter aus der Hand nehmen, führen beide einen verzweifelten Kampf ums Überleben, gehetzt von einer Übermacht hochgerüsteter Killer. Die Suche nach den Drahtziehern führt mitten hinein in die Wirren afrikanischer Söldnerkriege, Machtkämpfe um Öl und alternative Energien, Vorherrschaftsträume im Weltraum – und zum Mond, auf dem sich Orleys Reisegruppe unvermittelt einer tödlichen Bedrohung gegenüber sieht.
Frank Schätzing
Geboren 1957 in Köln, studierte Kommunikationswissenschaften, war Creative Director in internationalen Agenturen-Networks und ist Mitbegründer der Kölner Werbeagentur
Anfang der Neunziger begann er, Novellen und Satiren zu schreiben und veröffentlichte 1995 den historischen Roman Tod und Teufel. Nach zwei weiteren Romanen und einem Band mit Erzählungen erschien 2000 der Bestsellerroman Lautlos, ein politischer Thriller über den Weltwirtschaftsgipfel 1999, den die Presse als »schillernde Momentaufnahme des ausgehenden Jahrtausends« lobte.
Im Frühjahr 2004 erschien sein Roman Der Schwarm. Das Buch hat seit Erscheinen eine Gesamtauflage von 3,8 Millionen Exemplaren erreicht und wurde weltweit in 27 Sprachen übersetzt. Die Filmrechte an Der Schwarm wurden von Hollywood erworben (Uma Thurman sowie Ica & Michael Souvignier).
2004 erhielt Frank Schätzing den Corine-Preis und 2005 den Deutschen Science-Fiction-Preis.
2006 erschien sein zweites Buch über die Meere Nachrichten aus einem unbekannten Universum.
Frank Schätzing lebt und arbeitet in Köln.
Das meint der Krimiclub
Frank Schätzing liefert mit "Limit" ein im wahrsten Sinne gewichtiges Werk ab. Über 1300Seiten ist der Roman dick. Da bekommt der geneigte Leser beinahe Hemmungen diese Herausforderung anzupacken. Der Einstieg fällt einem dann auch schwer. Sehr träge und geschwätzig ziehen sich die ersten gut 300Seiten dahin. Wo ein anderer Roman bereits fertig ist, fängt Schätzings Werk erst an, und wie! Aktion, Verfolgungsjagdten und Schiessereien immer wieder unterbrochen, oder besser gesagt, ergänzt mit politischem Hintergrundwissen und Nachhilfestunden in Physik. Für manche mag dies lehrerhaft klingen, für andere ist es lehrreich.
Auch wenn der Roman in der Zukunft spielt, wirkt er nicht abgehoben oder realitätsfern. Die beschriebenen Elemente sind allesamt möglich. Schätzing legt einen Thriller mit Gehalt vor. Der Hintergründe und das Motive der Handlung ist hervorragend recherchiert und glaubwürdig dargelegt. Bei solchen Wälzern sind Längen fast nicht zu vermeiden. "Limit" Schwachpunkt liegt am Anfang. Wer diese Hürde jedoch überwunden hat wird reichlich belohnt, und man bedauert es fast wenn dann der Roman endet.
Remo