Roger Graf
Am Freitag den 11. Dezember 2009 durften wir Roger Graf, Jodok Seidel und Michael Schacht zu einem Maloney Abend begrüssen. Seid 20Jahren schon ist der Privatdetektiv Philip Maloney Kult auf DRS3.
Dank guten Kontakten zu den Künstlern konnte die Kulturkommission Steinhausen die Jubiläumstournee nach Steinhausen holen.
Als uns darauf hin die Kulturkommission Steinhausen vorschlug den Anlass gemeinsam mit der Bibliothek Steinhausen und dem Krimiclub Steinhausen zu gestallten, war uns noch nicht bewusst was auf uns zu kam.
Seit Wochen schon beschäftigte uns Roger Graf, und mit grosser Anspannung fieberten wir dem Philip Maloney Abend entgegen.
Bücher wurden gelesen, Fragen zusammengestellt, und diverses Ausstellungsmaterial für unseren Stand zusammen getragen.
Schliesslich durften Maria Christina Schmid Leiterin der Bibliothek Steinhausen, und Remo Ugolini Leiter Krimiclub Steinhausen, den Abend eröffnen.
Der erste Teil des Abends war ganz Roger Graf als Autor gewidmet. Andreas Wissmiller vom Krimiclub Steinhausen interviewte ihn zu seinem Werdegang und über sein Verhältnis zu Philip Maloney.
Roger Graf erwies sich dabei als offener und humorvoller Gast, welcher auch einige bissige Antworten zu bieten hatte. Pointiert liess er sich über das Verlagswesen aus und empfahl Nachwuchs Autoren Geduld und Ausdauer zu haben. Dies zwei Dinge die ein Erfolgsautor wie ihn auszeichnet. Nebst Glück und Talent. Die entsprechenden Kombinationen dieser Eigenschaften zählte er in witziger Form gleich selber auf.
Ein Autor müsse entweder viel erlebt, viel gereist und gelesen haben, oder einfach viel Fantasie entfalten können. Erstere seien Sammler, zweite Jäger.
Er selbst bezeichnete sich dann auch als Jäger und nicht Sammler. So recherchiert er nur wenig über Schauplätze, oder verändert diese gar, je nach Bedarf gar. So war er nie bei der Polizei und nahm gleich alle Ermittlungstechnischen Fehler auf sich.
Während seine früheren Bücher wie „Kurzer Abgang“ und die Max Biondi – Reihe aus der Ich-Perspektive geschrieben sind, wechselte er für seine jüngeren Werke zur Erzählform. Als Beispiel dazu las er einen Abschnitt aus „Der Mann am Gartenzaun“ gleich selbst vor.
Natürlich durften beim Interview Fragen zu seiner Kultfigur Philip Maloney nicht fehlen.
Für ihn sind diese Minihörspiele mehr Sitcom den Soapes. Auf die Frage was diese unterscheide meinte Graf, Sitcom seien zeitlos. Die Figuren altern nicht, die Serie wird durch die charismatischen Figuren getragen, und nicht durch ihre Lebensgeschichten wie bei Soapes.
Auf die Frage, ob er den je daran gedacht hätte Maloney sterben zu lassen, antworte er zögerlich. Es fällt ihm schwer diese loszulassen, schliesslich ist es auch seine wichtigste Einnahmequelle. Ausschliessen könne er es aber nicht.
So dürfen wir wohl noch lange Philip Maloney geniessen.
Am Ende blieb uns noch der Dank für das höchst interessante Interview. Mit auf dem Heimweg gaben wir ihm den unseren „Anti-Kritiker-Helm“ damit er für weitere Kritik gewappnet sei.
Die nachfolgende Zwischenverpflegung inkl. Whisky und „Blutdrinks“ verdanken wir der Bibliothek Steinhausen. Während dessen durfte Roger Graf fleissig Bücher signieren.
Mit „Na Maloney“ eröffnete Jodoc Seidel als Polizist den zweiten Teil des Abends. Dieser wurde von der Kulturkommission Steinhausen gestaltet.
Mit Begeisterung wurde natürlich Michael Schacht als Philip Maloney empfangen. Seine kernige Stimme ist unnachahmbar. Das er auch andere Stimmen bestens interpretieren kann bewies er spätestens, als in die Rolle eines Täters des ziemlich verrückten Fernsehelektrikers schlüpfte. Jodoc Seidel seinerseits brillierte mit seiner Vielfältigkeit. So imitierte er zahlreiche Figuren. Für die Darbietung des gealterten „Oberst Britz“ gab es gar Szenen Applaus.
Nebst zwei haarsträubenden Fällen des Philip Maloney, gab es am Ende eine kleine Zugabe, in welcher die beiden Figuren sich gegenseitig auf die Schippe nahmen. So musste der bünzlihafte Polizist wieder mal verbale Schläge von seinem „Gegner“ dem Privatdetektiv entgegen nehmen. Während Maloney für seine unkonventionellen Ermittlungsmethoden und seinen schlampigen Lebensstil vom Polizisten gerügt wurde. Genau diese Gegensätze machen den Reiz der Serie aus. Das Ganze noch von zwei so hervorragenden Künstlern vorgebracht ist einfach Spitzenklasse. Maloney muss man live erlebt haben!
„So geht das“!