Don Winslow
Über den Autor
(Quelle: Suhrkamp Verlag*)
Don Winslow wurde 1953 in New York geboren. Seine Mutter, eine Bibliothekarin, und sein Vater, ehemaliger Offizier bei der Navy. Dies bestärkte ihn schon früh in dem Wunsch, eines Tages Schriftsteller zu werden, vor allem die Geschichten, die sein Vater von der Marine zu erzählen hatte, beflügelten die Fantasie des Autors.
Das Sujet des Drogenhandels und der Mafia, das in vielen von Don Winslows Romanen eine Rolle spielt, lässt sich ebenso mit seinen Kindheitserfahrungen erklären: Seine Großmutter arbeitete Ende der 60er für den berüchtigten Mafiaboss.
Nach seinem Schulabschluss kehrte Don Winslow in seine Geburtsstadt New York zurück. Bevor er mit dem Schreiben begann, verdiente er sein Geld mit diversen Kleinjobs.
Sein erstes Buch A Cool Breeze on the Underground, das den Auftakt zu einer Serie um den Detektiv Neil Carey darstellt, erschien 1991 und wurde prompt für den Edgar nominiert. Sechs Jahre später erzielte Don Winslow mit The Death and Life of Bobby Z den literarischen Durchbruch, gewann zwei Jahre später für California Fire and Life den renommierten Shamus Award und gehört seitdem zu einem der populärsten amerikanischen Krimiautoren.
Für seinen Thriller Tage der Toten (The Power of the Dog) recherchierte und schrieb Don Winslow sechs Jahre, fuhr nach Mexiko und führte Interviews mit Opfern und Tätern des Drogenkriegs.
Don Winslow wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Deutschen Krimi Preis (International) 2011 für Tage der Toten. Für die New York Times zählt Don Winslow zu einem der ganz Grossen amerikanischen Krimi-Autoren.
Don Winslow lebt mit seiner Frau und deren Sohn in Kalifornien.
*Der Suhrkamp Verlag hat 2015 alle Romane der „Neal-Carey-Reihe“ neu übersetzt herausgegeben.
Die Welt seiner Bücher
(Quelle: div. Interviews, Lesung Kaufleuten Zürich 11.11.2014)
Seine Vorbilder:
James Ellroy , Robert D. Parker, Raymond Chandler
Seine Inspiration:
In seiner Zeit als Privatdetektiv hat er in Kalifornien an einigen Fällen von Versicherungsbetrug, Brandstiftung, Industriespionage gearbeitet. Der Job als Privatdetektiv fand er aber sehr langweilig. Oft sass er einfach stundenlang im Auto. Genug Zeit sich Geschichten auszudenken. Oft sind es aber auch intuitive Ideen. Manchmal angeregt durch einen Zeitungsberichte (wie bei Tage der Toten).
Seine Quellen:
Recherche immer vor Ort, in Archiven, alten Zeitungen etc. Wenn immer möglich Gefängnis-, Polizei-, FBI- und CIA-Berichte– so viele Primärdokumente. Bevor Kontakt nach aussen Ist an Malaria erkrankt.
Handlungsorte:
Laguna Beach, New York, Mexiko, Japan
Held:
Seine Methoden: Erst schiessen, dann fragen. Hau drauf und hol die Information. Variabel ist bei den Helden nur das Alter. Boone Daniels, Ben und Chon (Savage) sind jung. Frankie Maschine bereits im Pensionsalter.
Erzählstil:
Mit Ausnahme von „Missing New York“ sind alle Bücher im Erzählstil. In „Missing New York“ wird die Geschichte aus der Sicht seines neusten Helden Frank Decker erzählt. Die Art der Sprache ist Ironisch bis sarkastisch, gar zynisch, nie aber plump oder vulgär. Alles wird sehr bildlich und detailliert dargestellt.
Drogen:
Spielen in zahlreichen Büchern eine Rolle. Gerade bei solchen, welche an der Westküste und im Grenzgebiet zu Mexico spielen. Insbesondere in der „Savage“ und der „Art Keller“ Reihe. Während Ben und Con in Savage Drogen produzieren, und in Saus und Braus leben, so richtet sich der Focus in „Tage der Toten“ und „Kartell“ auf den Kampf gegen die Drogenmafia und deren Machenschaften in Mexico.
Handlungsablauf:
Die Story fängt in der Regel langsam an und steigert sich enorm. Mit zunehmender Dauer bekommt sie mehr Tiefe. Es werden immer mehr Zusammenhänge aufgedeckt. Auch der Held gerät immer tiefer in kriminalistische Abgründe. Oft holt ihn seine eigene Vergangenheit ein. Bis zum (oft) glücklichen Ende der Geschichte sind viele Hindernisse zu überwältigen. Es müssen jedoch einige Opfer gebracht werden, so dass man nicht wirklich von einem Happy End sprechen kann.
Gewalt:
Winslows Bücher sind blutig, sehr blutig, einige gar sehr, sehr blutig. Die Gewalt tritt oft aus dem Nichts aus. Der Leser wird geradezu geschockt. In „Tage der Toten“ und „Kartell“ wird sie zum dauernden Begleiter und fast unerträglich.
Lieblingssport:
Surfen. Fast in allen Büchern kommt diese Sportart vor. Insbesondere beim surfenden Privatdetektiv Boone Daniels.
Biografie
Der Deutsche Titel ist der Neuübersetzung des Suhrkamp Verlag entnommen.
* Verfilmt
Die Neal Carey Reihe | |
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1991 | A Cool Breeze on the Underground London Undercover |
1992 | The Trail to Buddha's Mirror China Girl |
1993 | Way Down on the High Lonely Holy Nevada |
1994 | A Long Walk Up the Water Slide Lady Las Vegas |
1996 | While Drowning in the Desert Palm Desert |
Die Boone Daniels Reihe | |
2008 | The Dawn Patrol Pacific Private |
2009 | The Gentlemen's Hour Pacific Paradise |
Die Savage Reihe | |
2010 | Savages * Zeit des Zorns |
2012 | Kings of Cool Kings of Cool |
Die Art Keller Reihe | |
2005 | The Power oft he Dog Tage der Toten |
2015 | The Cartel Das Kartell |
Die Frank Decker Reihe | |
2014 | Missing New York Missing New York |
2016 | Germany Germany |
Weitere Romane | |
1996 | Isle of Joy Manhattan |
1997 | Death and Life of Bobby Z * Bobby Z |
1999 | California Fire and Life Die Sprache des Feuers |
2006 | The Winter of Frankie Machine Frankie Machine |
2010 | Satori Satori |
2014 | Vengeance Vergeltung |
Verfilmungen | |
2007 | The Death and Life of Bobby Z Kill Bobby Z Regie: John Herzfeld Hauptdarsteller: Paul Walker (als Tim Kearney) Laurence Fishburne (als Tad Gruzsa) Olivia Wilde (als Elizabeth) Jason Lewis (als Bobby Z) |
2012 | Savages Regie: Oliver Stone Hauptdarsteller: Blake Lively (als Ophelia "O" Sage) Taylor Kitsch (als Chon) Aaron Taylor-Johnson (als Ben) Salma Hayek (als Elena) Benicio Del Toro (als Lado) John Travolta (als Dennis) |